Zwischen Kultstätten und Legenden
Die Steine haben Glauben… und ein langes Gedächtnis.
Während die Alignements von Carnac mit ihren Tausenden von Menhiren in dichter Reihe den Blick auf sich ziehen, setzt die Côte de Granit Rose lieber auf die Karte der Intimität. Die Megalithen verbergen sich wie gut gehütete Geheimnisse, versteckt in einer Ecke der Heide, einer Waldfalte oder an der Biegung eines diskreten Pfades. Manchmal muss man ein wenig suchen… aber diese bretonischen Steine wissen, wie man Neugierige belohnt.
Einige dieser megalithischen Monumente, die vor mehreren tausend Jahrhunderten errichtet wurden, tragen noch Spuren von Steinmetzarbeiten: alles Zeichen dafür, dass unsere Vorfahren diese Granitblöcke nicht zufällig aufgestellt haben. Zwischen Durchgangsort, Ort der Besinnung oder Ritual erzählen diese Steine von einer neolithischen Spiritualität, deren Echos noch immer nachhallen.
Und dann gibt es noch die Legenden. In der Bretagne kleben sie an den Steinen wie das Salz an der Haut. Sie stammen aus dem keltischen Glauben, wurden von Generation zu Generation weitergegeben und sagen den Megalithen übernatürliche Kräfte nach, die sie mit den Göttern oder den Vorfahren in Verbindung bringen.
Häuser der Korrigans
Um die aufgerichteten Steine ranken sich zahlreiche Legenden. Man erzählt sich, dass die Korrigans, diese kleinen schelmischen Wesen, hier ihre wilden Tänze veranstalten. Die Menhire und Dolmen der Bretagne sind eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration für Märchen und fantastische Erzählungen!
Steine zum Anheben … und Geheimnisse zum Ergründen
Einen tonnenschweren Menhir kann man nicht aus eigener Muskelkraft aufstellen. Um diese imposanten Monumente zu errichten, brauchte man viel mehr als rohe Kraft: eine eingespielte soziale Organisation, technisches Know-how und zweifellos eine gute Portion kollektiver Entschlossenheit. Diese Megalithen sind der Beweis dafür, dass unsere Vorfahren schon vor über 3000 Jahren wussten, wie man menschliche Ressourcen langfristig mobilisiert. Eine echte Baustelle… in steinzeitlichem Maßstab!
Und doch bleibt der Bau dieser Monumente trotz aller Bemühungen der Archäologen zum Teil noch ein Rätsel. Wie bewegten sie diese riesigen Steinblöcke kilometerweit, manchmal in steilem Gelände? Die seriösesten Hinweise deuten auf ein rudimentäres Hebe- und Zugsystem hin, das aus Rundhölzern, Seilen und … Geduld bestand. Viel Geduld.